Außerschulische Lernorte

Die Richtlinien und Lehrpläne sowie die einschlägige Fachliteratur heben die Orientierung des Unterrichts an den Bedürfnissen, Erfahrungen und Erlebnissen der Kinder hervor, die sie in ihrer Umwelt gemacht haben bzw. machen können. Die zunehmende Technisierung und Modernisierung sowie veränderte Familienstrukturen bewirken, dass viele unserer Schüler nur noch wenig zusammenhängende Erfahrungen sammeln können. Einerseits wird die Umwelt immer abstrakter und verschließt sich zunehmend der unmittelbaren Begegnung. Andererseits ist den Schülern gerade durch die neuen Medien vieles schon bekannt. So stellen wir bei Gesprächen mit unseren Schülern immer wieder fest, dass viele Kinder am Nachmittag oft sich selbst überlassen sind und als Lieblingsbeschäftigungen "fernsehen" oder Computer spielen" angeben. Der Verlust an primären Erfahrungen können Medien allerdings nicht ersetzen, es ist eine Vermittlung aus zweiter und dritter Hand. Selbst ein gut ausgestattetes Klassenzimmer kann die unmittelbaren Erfahrungen des Lernens außerhalb der Schule nicht ersetzen.

Die Öffnung für außerschulische Lern- und Wirkungsfelder soll den Schülern unseres Schulbezirks dabei helfen, ihre Umwelt kennen zu lernen, zu erschließen und zu verstehen. So ist neben den methodischen Gestaltungsgrundsätzen der Selbsttätigkeit, des handelnden Umgangs und des entdeckenden Lernens die originale Begegnung ein wichtiger Aspekt bei unserer Unterrichtsgestaltung.

Nach dem Prinzip der originalen Begegnung sollen die Kinder ihre Umgebung unter verschiedenen Kriterien (geschichtlichen, wirtschaftlichen, sozialkulturellen, naturkundlichen) kennen lernen und sie durch konkrete Anschauung und unmittelbarem Erleben erfahren.

Bei der Auswahl der außerschulischen Lernorte ist das Kollegium von den Gegebenheiten unserer Lernumgebung (z. B. Nähe zur Innenstadt, Ziele z. T. fußläufig erreichbar, gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr) ausgegangen und hat unterrichtliche Inhalte (Besuch der Stadtbücherei im Rahmen des Lese- und Schreiblehrgangs) sowie das geographische und soziale Umfeld unserer Schule berücksichtigt. Aspekte wie die gute Erreichbarkeit in der Umgebung (Velbert und Umgebung) sowie die Höhe der Fahrtkosten waren im Hinblick auf unsere Schülerschaft ebenfalls ein Auswahlkriterium. Neben verbindlichen Zielen ist die Einbeziehung aktueller Gelegenheiten und Ereignisse ebenso wichtig wie die Vorschläge von Kollegen, Schülern und Eltern.

Erweitert, ergänzt und vertieft werden die regionalen Themen durch Anschauungsmaterialien der Stadt Velbert bzw. des Kreises Mettmann, die jeder Kollege anfordern kann. Darüber hinaus bietet das an unserer Schule eingeführte Lehrwerk "Schlag nach im Sachunterricht" für alle Klassen Orientierungshilfen und Informationsmöglichkeiten. Die Bücherkisten aus der Stadtbücherei zu den Themen des Sachunterrichts als auch zu Themen unseres Sprach- und Lesebuches "Lesestart" sind ebenfalls Bestandteil des Unterrichts .

Ein besonderer Schwerpunkt ist die mehrtägige Klassenfahrt im dritten oder vierten Schuljahr. Hier geht es z.B. in das Schullandheim der Stadt Velbert in Bergneustadt. Dort können zwei dritte und zwei vierte Schuljahre unserer Schule gleichzeitig untergebracht werden. Die Belegung der Jugendherberge durch vier Klassen unserer Schule erfolgte im Jahr 2000 das erste Mal und wurde von Schülern, Eltern und Lehrern positiv aufgenommen. Die ausschließliche Belegung des Schullandheimes durch unsere Schule hat den Vorteil, dass wir bereits vor Antritt der Fahrt langfristig mit der Planung unserer Vorhaben sowie den Nutzungsmöglichkeiten des Hauses und der Umgebung beginnen können, ohne dass Absprachen mit Kollegen anderer Schulen vor Ort getroffen werden müssen. Alternative Ziele sind ebenfalls möglich, wenn sich die Parallelklassen auf eine kostengleiche Klassenfahrt einigen. Die Klassenfahrten werden mit den Klassenlehrern als auch mit weiteren Begleitpersonen durchgeführt.

Neben dem gemeinsamen Lernen in der Schule bietet eine Klassenfahrt eine Vielfalt von Begegnungsmöglichkeiten und gemeinsamen Aktivitäten. Die gegenseitige Wertschätzung und die Fähigkeit, für sich selbst und andere Verantwortung zu übernehmen und die Integration der ausländischen Schüler sind dabei wichtige Ziele. Die Möglichkeiten des sozialen Miteinanders sowohl in Bezug auf andere Lebensvorstellungen als auch auf gemeinsame Aktionen bieten den Schülern Erfahrungen des Zusammenlebens außerhalb des Schulalltags.

Die aufgeführten Ziele sind nur einige der Aktivitäten, die die Schüler mit außerschulischen Lernorten, Institutionen der Gemeinde und externen Fachleuten in Kontakt bringen. Die mit * gekennzeichneten Lernorte sind verbindlich und werden in Absprache mit den Klassenlehrern der Parallelklasse besucht. Pro Schuljahr sollen zwei Veranstaltungen durchgeführt werden. Die übrigen Lernorte bieten sich zur Auswahl an:

Klasse 1 / 2 Klasse 3 / 4
  • Zoo Wuppertal / Gruga
  • Herminghauspark
  • Stadtbücherei*
  • Bäckerei
  • Wald
  • Markt
  • Velbert und Umgebung*
  • Offers
  • Alte Kirche
  • Schlossmuseum
  • Hardenberger Schloss
  • Dom Neviges
  • Neanderthalmuseum
  • Schullandheimaufenthalt*, z.B. Bergneustadt (ansonsten alternative Ziele in Absprache mit der Parallelklasse und zu vergleichbaren Kosten)